VANDERMEER vs LEHMANSKI- Grand bruit strahlt auch so schön

VANDERMEER – Grand bruit CD

VANDERMEER nehmen mich auf eine Zeitreise zurück in die 90er-Jahre. Gitarrenlastig zerstörte Soundwände wechseln mit düster melancholischer Klarheit lässig ab. Und meine erste Assoziation ist MAGNAPOP, die mir in den Frühtagen des Plastic Bombs mal über den Weg liefen. Damals wie heute kann ich mich durchaus, wenn auch nicht mehr so heimlich, für diese Art von Alternative Rock begeistern. Da hat der auch hier hörbare Postpunk gute Vorarbeit geleistet. Manche Stellen klingen musikalisch sogar nach CURE, gerade die getragenen Teile. Der Gesang passt sich perfekt in die Stimmungsschwankungen ein, die sich allesamt in den verschiedenen Schattierungen von Grau abspielen. Musik wie gemacht, um den trüben Tagen eine schöne Facette abzugewinnen. Gerade auch die zweistimmig getragenen Songs wie ‚Nevermind the blackbox you die anyway‘ ragen heraus. Melancholie in ihrer ganzen Pracht. Das ist nahezu perfekt. Aber einzelne Songs hier rauszunehmen, klappt nur bedingt. Das Album ist jederzeit zu einer Wende fähig und funktioniert wirklich als Ganzes ziemlich gut. Und gerade weil die namensgebende Sängerin manchmal stimmlich an die Sängerin von Dover erinnert, ist die Gefahr sehr groß, kitschig zu klingen. Aber VANDERMEER dosieren auch dies richtig: Von allem ziemlich viel, aber eben doch nicht zu viel. Zu haben ist das Teil bei Barhill Records.

 

LEHMANSKI – Du strahlst so schön MCD

Letzteres trifft wohl auch auf die Düsseldorfer Damen und Herren um LEHMANSKI zu, die hier um die Wette strahlen. Sowohl was Konzept von Gestaltung als auch Musik angeht, hier ist nichts dem Zufall überlassen. Glück und Unglück liegen nicht nur nebeneinander, sondern sie sind eins. In ziemlich poppigen Songs steckt hier immer eine gewaltige Portion Wehmut und Weltschmerz. Beinahe Alltägliches wird lange nicht belanglos, wenn es durch die Brille von LEHMANSKI gesehen wird. Es ist nicht immer mein Ding, weil es doch arg zuckersüß und poppig ist, aber dem Titelsong kann ich mich nicht entziehen. Da geht es mir wie mit SCHROTTGRENZE, die mir in der Gesamtheit zu fluffig und geschmeidig sind, aber es trotzdem immer wieder schaffen, mein Herz zu erobern. Dazu die kurzen NOTWIST- oder auch DIESTELMEYER-Momente, die kurz immer wieder aufpoppen. ANgesprochen davon, kannst du Lemanski hier antreffen.

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  1. #7 REVIEW Grand Bruit: DUISBURCH – VANDERMEER

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