Überraschung! Plastic Bomb 1-2-7: Freudloses blättern – next level!

Alles so schön bunt hier in sepia

Plastic Bomb 127 ist raus! Juchu! Ein weiteres lieblos zusammengeklatschtes Heftchen, das mich beim Lesen in tiefste freudlose Abgründe zieht. Breiig mäandert es zwischen den wahllos nicht mit Flinta-Themen gefüllten Seiten hin und her. Höhepunkt ist das Fucking Angry Interview, das im Ox nur eines von vielen gewesen wäre. 24/7 Diva Heaven finden es nicht so schlimm mit L7 oder Bikini Kill verglichen zu werden, Ronja schon, und schwups ist wieder eine halbe Seite von 48 gefüllt. Die Texte handeln von Dingen, die die Texterin beschäftigen. Aha, Glück gehabt! Freudlos blättere ich weiter. Dann Comics mit Punkthemen. Könnte so auch in einer Schülerzeitung stehen. Lichtblicke? Die gut recherchierten Skrewdriver Fun Facts und die KI-Geschichten von Basti. Punk in der Provinz ist dann wieder so Rubrik, die schön für die Leute ist, die da in Pirna was machen oder da mal hinwollen. Aber drei Seiten Bleiwüste sind mir auch ohne TikTok-Schaden zu viel. Das atmet Freudlosigkeit wie die Rubrik 21st Century Digital Punks. Traurig, wenn man als junger Mensch keine Alternative zu einer lang verstorbenen Jugendbewegung gefunden hat. Zwei Bands, die mir nix sagen: Shutcombo und Cataphiles. Ja, kurz reingehört und Shutcombo für überraschend gut befunden. Trällert auch Jens Rachut mit. Das Interview liest sich wenigstens lustig. Cataphiles sind hingegen Düsterdutzendware von der Stange. Rawside? Nun ja, leider überhaupt nicht meins. Diese Mischung aus Kreator und OHL, dann diese Texte, hätte man durchaus auch mal kritisch Fragen können, ob sich so ein Zeug wie ‚Widerstand‘ nicht auch wie eine prima Querdenkerhymne lesen lassen kann.  Tja, dann ist es schon wieder vorbei. Ach halt, noch schnell die Vorwörter gelesen. Au backe, man veröffentlicht lieber nichts mit Punk against Antisemitism, weil Ronja dann wohl einen Shitstorm bekommt. Und wenn der dann auch noch von der Seite kommt, die sonst immer aus der gleichen Ecke gekeult hat, könnte vielleicht das Weltbild ein paar Kratzer bekommen. Hm, schon traurig, in vielerlei Hinsicht…

1 Kommentar

  1. Gut das Geschmäcker unterschiedlich sind.
    Ich lese, JensR. trällert mit und habe prompt ein schlechtes Gefühl.
    Höre mir das an und werde bestätigt. Immer das selbe aus dem Hause R., seit Angechissen immer nur ein und der selbe Aufguss.
    Warum wird dieser Selbstdarsteller, ein Typ, der über “Leichen” geht, eigentlich immer noch gehypt?
    Cataphyles muss nicht gemocht werden,…ich fand die auf der Störte Bühne beim Hafengeburtstag 2023 recht gut.
    Naja,
    und doch schöne Grüße aus HH,
    Hendrik

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