AKNE KID JOE – 4 von 5

Die Akne Kid Joe-Platte ist echt kein Hörgenuss. Der Sänger schreit die ganze Zeit in so einer anstrengenden Tonlage, ganz selten darf die Frau mal dazwischen singen. Das musikalische Rezept bleibt erwartbar unspannend, Schrammelpunk mit Keyboard. Ich frage mich, ob mein 22-jähriges Ich das gut finden würde. Textlich bleiben hier ebenfalls die großen Würfe aus, auf die ich zumindest gehofft hatte. Kleiner Anflug von Selbstironie im ersten Track “Self-Titled”, in welcher das derzeit erfolgreiche Konzept von Bands erwähnt, die musikalische Mittelmässigkeit durch die Mitgliedschaft von als weiblich gelesenen Personen kompensieren. Ich denke übrigens, dass wir diesbezüglich den Peak erreicht haben und die Kurve wieder nach unten gehen wird, jedenfalls im Bereich dieser Punk-Musik.
Ich habe die Band als sympathische, bodenständige Menschen in Erinnerung, ihnen ist kein Vorwurf zu machen, dass sie seit Jahren immer populärer wurden. Sie machen halt im Rahmen ihrer Fähigkeiten, was sie können. Da kommen Zeitgeist und Strategien diverser Fädenzieher der Branche entgegen, in einem anderen Jahrzehnt wäre diese Band wie auch ähnliche Kapellen dieser Sparte nämlich nicht über Auftritte im Jugendzentrum hinaus gekommen.
Wie auch immer, dieses Album wird erneut seine Hörerschaft finden und die Band entweder weiterhin bei großen Events spielen oder sich alsbald wegen kreativer Erschöpfung auflösen.

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