Knochenfabrik vs. Lost Lyrics im Essener Don‘t Panic

Viel Bewegung bei Knochfabrik

Ein Abend nach dem Motto: Mit Mühe und Not hingeschleppt, um danach glücklich ins Bett zu fallen. Die LOST LYRICS und KNOCHENFABRIK im Don‘t Panic zu Essen. Das klingt nach wenig Neuem, dafür aber umso mehr nach rührseliger Retrovergessenheit. Sind wir mal ehrlich, so ganz ohne Tradition geht es halt nicht! Dank Ises (ihr wisst schon, das Postergirl von Eisenpimmel) Fahrkünsten dürfen Mari und ich an einem Freitagabend (ihr wisst schon, nach harter Arbeitswoche!) die Freuden der ewigen Jugend noch einmal erleben. Und alle sind sie da, wenn Andi seine Sound of the Suburbs-Abende veranstaltet. Na, nicht ganz, aber immerhin so viele, dass man getrost von allen schreiben kann. Auch wenn es vielleicht doch nur 30% waren. Butterfahrten erfordern in der Klasse der Mützenträger eben Tribut. Und während ich noch darüber fabuliere, ob denn Massendefekt und Butterwegge dort richtig eskaliert sind und heftigen Widerspruch dafür ernte, kommt Holger Schacht um die Ecke. Freudige Begrüßung und so. Herzlich nennt man das wohl.

Und so ist die Atmosphäre auch beim Auftritt. Ich glaube, ich habe die LOST LYRICS noch nie vor so viel Publikum gesehen. Ein bunter Reigen mit vielen Hits. Claus erinnert sich an die gemeinsamen 90er-Zeiten, als Basti noch den Elvis gab. Das lässt mich ratlos zurück: Warum kann sich Claus so gut erinnern und ich nicht? Die Songs kann ich natürlich fast alle mitsingen und nach zwei Zugabeblöcken vermisse ich nur Vasco im Punkhaus. Dafür gab es einen anderen Song doppelt. Mist, welcher war das? Später fällt es mir ein, ganz sicher! Dafür weiß ich jetzt von Holger, dass er auch keine Lust mehr auf seinen erfolglosen Verein hat und nun auch der Werkself folgen will. Da ist Steffen in der Band doch standfester! Das ist wahr und steht jetzt so geschrieben.

Knochenfabrik zaubern mir dann ein Dauergrinsen ins Gesicht. Echt wahr! Der letzte Auftritt in einem Club, an den ich mich nicht erinnern kann, fand im Geschwister Scholl Haus in Neuss statt. Legendär war das natürlich, weil sie sich damals weder Texte noch Songs merken konnten. Das Publikum war da immer sicherer. Danach habe ich die Jungs immer nur auf Festivals gesehen, seitdem Alex sie für das Ruhrpott Rodeo reanimiert hatte. Das war schon immer okay gewesen, aber an diesem Abend heute, waren sie so gut, wie ich sie nie zuvor gehört hatte. Und die Bewegung vor der Bühne riss nicht ab. Was die jungen Leute heute alle für eine Kondition haben. Und ich freue mich, weil alle sich freuen und es so schön ist. Ich kann es sogar ignorieren, dass das die gleichen Leute sind, die bei ‚Tanzende Punks‘ aus der Konserve während der Umbaupause wild rumhopsten. Wieviele Texte kann man auswendig, nur nicht in der richtigen Reihenfolge? ‚Filmriss’, ‚Ich höre dir nicht zu’, ‚Grüne Haare’, ‚Der nackte Golfer’, ‚Toni Schumacher’, ‚Die Tochter vom Nachbarn’ und und und … egal, mitsingen geht auch mit falscher Reihung! Es gibt alles, außer Songs von der letzten 10inch.  Und das reicht sicher für ein Leben!

Danke an Andi, dafür, dass du uns so regelmäßig mit schönen Abenden versorgst!

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