MOLOCH vs. EINHORNFARM

Diesmal gibt es einen Doppelpack Berlin, womit aber die Gemeinsamkeiten bereits vorweg genommen sind.

MOLOCH-Nur Motten nennen es Licht LP

Berlin ist in meinen Augen ja in Richtung düsterer Punk eher Entwicklungsland. Und tatsächlich habe ich MOLOCH in ihrem 10jährigen Bandbestehen nicht einmal bemerkt. Freundlicherweise schickte mir Sänger Benni diese schlicht-schöne LP, mit der Bitte sie zu verreißen. Spaß, da müssen sich die Jungs auch keine Sorgen machen. Die Gitarren erinnern mehr an EA80 und die Art zu singen oder Songs zu gestalten an frühere OIRO. Damit sind die Banden gesetzt. Und da die Texte wirklich sehr gut sind und ohne Refrain auskommen, ist schon klar, dass das Liebhabersound ist. Die Welt von MOLOCH ist so bunt wie grau nur sein kann. Der düstere Alltag wird kommentiert: Käfighaltung, Bundeswehr und Konsumwahn werden – kann man das sagen? – lyrisch ansprechend vertont. Dazu die Betrachtung des Individuum angesichts der schleichenden Entfremdung von sich und der Umwelt. Nennt man das ankommen? Der Titel „Nur Motten nennen es Licht“ trifft es ziemlich gut. Das ist sicher eine Platte, die ein paar Umdrehungen mehr braucht, um ihr Aroma zu entfalten. Zunächst erschien sie mir etwas zu eintönig, aber nach mehrfachen Hören, konnte ich doch auch den einen oder anderen kleinen Hit ausmachen: „Lunte“, „Wände“, Y“und „Käfighaltung“ sind so welche. Die sind so düster wie gut. Da brauchte es gar nicht das vermutlich leckere Pihlaya-Bonbon, was zur Versüßung beilag: schmiss meine Frau leider weg!

Die LP gibt es bei Elfenart.

LULU & DIE EINHORNFARM – alles klärchen bärchen CD

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