HEITER BIS WOLKIG – Widerstandslieder 

Eines dieser ewiger Oxymoronen sind HEITER BIS WOLKIG. Ich meine mich wirklich erinnern zu können, dass sie in der Duisburger Fabrik mal mit so einem Puppenspiel aufgetreten sind. Und sie kamen wirklich gut an. Gefühlt waren das so Lieder wie ‚Hey Pippilangstrumpf‘ oder ‚Hey Rote Zora‘. Ich bin zu faul, um im Internet zu recherchieren, was nun richtig oder falsch war. Aus den ausführlichen Erläuterungen im Booklet schließe ich, dass es wohl doch ‚Hey Rote Zora’ war. Damals war ich zu betrunken, um zu beurteilen zu können, ob das jetzt wirklich so schlecht war, wie ich es heute empfinde. Punk-Kabarett nennen sie es selbst. Kabarett finde ich zu 90% auch schlimm; Punk, wenn er so dargeboten wird, mit lustigen Kostümen und Grimassen, auch! Und gerade der Teil A dieses „Best of“ ‚Widerstand im deutschen Land‘ hört sich so gruselig an, wie die beiden Trotteldarsteller auf der Bookletrückseite aussehen: Man stelle sich vor, man beraube die frühen WIZO ihres anarchischen Witzes und ersetze sie mit den peinlichsten Momenten der ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN. Und dabei ist das ja eigentlich nichtmal lustig gemeint, sondern, sie covern/singen antifaschistisches Liedgut. Die Darbietung führt die Anliegen aber ad absurdum. Würde sich nicht eine Naziband genauso anhören, wenn sie sich darüber lustig machen würde? Irgendwo ab Teil B ‚Widerstand dem Unverstand‘ bis in Teil C ‚Widerstand im Hinterland‘ wird es erträglich. Es hört sich an wie der späte Pathos-Slime-Punk mit altem Sänger: so Schunkelnummern, die glücklicherweise nicht zotig wirken. Das sind dann auch eher eigene Lieder. Teil D ‚Widerstand für Zombieland‘ sind dann wieder Coversongs: HANS HARTZ, GÄNSEHAUT und ALEXANDRA zum Beispiel. Für ALEXANDRA würde euch Tom Tonk töten, denke ich so bei mir. Am Ende bleibt eine CD, die neue Fremdschamgrenzen setzt und das gemeinsame Frühstück mit meinem Schatz versaut hat.

In die Spotify-Liste des Schreckens hat es immerhin ein Song geschafft.

Zu kaufen gibt es dieses Kleinod hier.

1 Kommentar

  1. Oh scheiße, HbW?
    Was hab ich die gehasst! PUNK? Wo denn? Das waren und sind Hippies (never trust them) die damals von einem Autonomen Zentrum zu nächsten getingelt sind und mit ihrer Drecksmukke genervt haben.
    Damals hab ich noch versucht in HH zu studieren und die ganze neureiche Möchtegernpolitischseinfraktion stand komplett auf die und ich musste mir die in der FLORA auch vorführen lassen.
    Den späteren Vorwurf (ältere Leute erinnern sich?) hatten sie nicht verdient, scheisse waren sie allein durch ihr blödes Tun.
    Wegwerfen, aber schnell…..
    Jetzt hab ich den Rest des Tages einen Ohrwurm…..Hilfe

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*