Detlef – Human Resources

Vor dem dritten Album war ich gespannt, die Erwartung war da. Hätte die Band eine zweite “Supervision” geliefert, wäre ich auch zufrieden gewesen. Doch das Trio aus Köln steigert sich abermals. Die Produktion fällt astrein aus und noch dichter als beim Vorgänger. Zwar reißt der Bass dieses Mal keine Wände ein, aber die Kompositionen sind im Gesamtbild noch besser.

Ich nehme das Highlight vorweg: Mit der Hommage an Tuxedomoon in “No Tears” dürften die Detlefs etliche Sympathiepunkte einheimsen, Frank rastet am Gesang völlig aus, Musik und Text bilden eine Einheit wie ein Faustschlag.

“Alphadad” holt all jene ab, die insgeheim versuchen, einer zu sein oder zumindest ein solches Exemplar in ihrer Lebenswelt kennen. Bei “Mein Köper ist  vernünftiger als ich” fühle ich mich angenehm an Schließmuskel zu ihren besten Zeiten erinnert. Ansonsten müssen die musikalischen Einflüsse nicht im deutschsprachigen Raum verortet werden, das kommt allerdings nur meinem persönlichen Geschmack entgegen. Zu weiteren Songs: Absolut aus der Seele spricht einem “Jungesell:Innenabschied”, Hits mit zeitlosen Texten sind “Lachend im Wald”, “#meinwertvolljahr””, “Was ist männlich” und “Konrad”. Dem Zeitgeist schön ans Bein pinkelnd, versprühen Detlef weiterhin gutgelaunten Hass. In dem Tempo und in dieser Qualität darf es gerne weitergehen. 3 Alben in 5 Jahren Hut ab. Schaffen manche in 20 Jahren nicht.  

 

 

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