Äpfel mit Birnen vergleichen: CRIM vs. SCHALKO

CRIM – Cancons de mort CD

Ich kann mir direkt bildlich vorstellen, wer von meinen Freunden CRIM restlos abfeiern wird. Hymnischer Trallalla-Oi!-Punk mit katalanischen Texten, die laut Google-Übersetzer gar nicht mal so 08/15 zu sein scheinen, wie man es angesichts der Musik denken mag. Der skinheadtypische Pressgesang und das Donots-/Hosen-mäßige Songwriting lassen in meinem Kopf direkt die bierselige Schunkelrunde aufploppen, die bei solchen Mensch-Musik-Begegnungen obligatorisch sind. Ich vermeine gar, die begeisterten Stimmen nach einem Auftritt auf dem Rodeo bereits zu hören. Und das meine ich gar nicht so despektierlich, denn auch ich werde die Begeisterung auf meine Weise mit einem „Ja, die sind schon ganz okay!“ äußern. Schließlich kann die Welt diese Gemeinschaft von Menschen mit guten Absichten gebrauchen. Und die werden bei CRIM niemals verschreckt, weil sie das bekommen, was sie wollen. Eine Ausnahme stellt nur das düstere Coverartwork dar, das mich als Käufer eher abschreckt, weil es so eso-kitsch-mäßig rüberkommt.

 

SCHALKO – Bitte 3x Pommes CD

Das ist wohl in vielerlei Hinsicht der Gegenentwurf zu CRIM. Das Album startet voll OIRO-mäßig mit ‚Noiseansteckung‘, um dann in der zweiten Nummer an frühere KARIES zu erinnern … und so geht es munter weiter. Manchmal denke ich auch an die JOSEPH BOYS und all die wunderbaren Bands aus dem Rachut-Kosmos oder Düsterem vom Schlage KALTFRONT, dann an die „neumodischen“ Postpunkbands, die derzeit wie Plastikmüll an die Strände gespült werden. Das ist Musik, die also auch schon mal ganz schön nerven könnte, wenn sie nicht so gut gemacht wäre. Die Liebe zum Detail und die Verspieltheit machen das Album schon außergewöhnlich. Das ist düster und wütend, bleibt wirklich hängen. Ob sie sich mit dem Bandnamen aber wirklich einen Gefallen tun, ich weiß nicht so.

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