Keine Triggerwarnung: Knuckle Sandwich

Dieses brandneue Heft aus Dortmund lief mir plötzlich durch starke Bewerbung über soziale Medien über den Weg. Gesehen, bestellt.

Als klassisches Szene-Fanzine würde ich das Heft nicht beschreiben, inhaltlich werden nämlich so ziemlich alle der alten Subkulturen (Punk, Hardcore, Skinhead, Gothic) gestreift. Die Interviews mit Szene-Bekanntheiten wie der früheren Black Flag-Bassistin Kira Roessler oder ZAP-Herausgeber Moses Arndt nehmen großen Raum ein, berühren mich aber nicht sonderlich. Natürlich kann ich mich der Ansicht von Moses, dass die deutsche Punkszene heute mehr als überflüssig ist, nur anschließen. Wesentlich mehr Impact haben die feministischen, (leider) kurz gehaltenen Artikel zu Zwangsprostitution und sexueller Ausbeutung, in jüngster Vergangenheit mit Frauen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind.

Sehr gut gefallen haben mir die Seitenhiebe gegen den aktuell grassierenden Wahn, aus Subkultur eine Wohlfühloase zu machen, an verschiedenen Stellen im Heft.

Ein Highlight stellt ebenso die Gestaltung des Heftes dar, kein durchgängig einheitliches Layout, zwischendrin ein Stilbruch, aber immer in angenehm lesbarer Qualität (is wichtig heute).

Ich freue mich auf Ausgabe 2.

Nils

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