Das Ende: Panikraum und Troops of the Sun im BIS zu MG

Mönchengladbach calling again!

Reisen nach Mönchengladbach sind immer Reisen in ein Paralleluniversum. Ein Paralleluniversum in dem nie die Sonne scheint, die Stimmung düster ist und die Menschen freundlich sind. Ich habe zudem die feste Überzeugung, dass gerade in diesem Augenblick Mönchengladbach nicht existiert oder stillsteht. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich immer die gleiche Art von Bands dort aufsuche. Diesmal verschlägt es uns zu PANIKRAUM und TROOPS OF THE SUN. Und natürlich spielen in beiden Bands Mitglieder der STRAFE, EA80, CHRONIK, STILLER und vermutlich noch hundert weiteren Bands. Ich gehe auch fest davon aus, dass jeder im Publikum schon mit jedem … nun, lassen wir das: Wir alle kennen das frivole Treiben in der Vitusstadt. Diesmal waren aber auch wirklich alle angekleidet, was das Wiedererkennen manchmal erschwerte. Das BIS Kulturzentrum auf der Bismarckstraße ist schnell über die Hindenburgstraße erreicht. Ein altehrwürdiges Gebäude: ars vivendi.

Freudig werden all die lieben Menschen geherzt und dann legen PANIKRAUM gleich los. Man spürt, wie sehr sie dem Auftritt entgegengefiebert haben, wirken frisch und schnell. Kein Wunder, denn ist da nicht Nico von Jungbrunn am Schlagzeug? Neben den KOPFKINO-Songs gibt es reichlich vielversprechende neue Songs und Homagen an KLOTZS. Überhaupt: Bei der Umbenennung von Straßen dürften KLOTZS in Mönchengladbach gute Karten haben. Zentral steht bei PANIKRAUM Basser Jasper auf der Bühne, der gefühlte 40 Jahre jünger als der Rest der Band aussieht. Apropos Aussehen: Er wirkt auf mich wie eine Mischung aus Claus Lüer, Kurt Cobain und Jesus. Da steckt viel Gutes drin. Heimlicher Star der Band ist aber Markus, der bestgestylte und fantastisch aussehende zweite Gitarrist. Alexander legt wie immer alles in den Auftritt und seine sehr persönlichen Texte haben reichlich Identifikationspotenzial. Marion und ich genießen das. Der Rest im gut gefüllten Raum auch.

TROOPS OF THE SUN sehen und hören wir dann zum ersten Mal live: Und, wow, das ist schon eine Wand. Ihre epischen Songs fahren mir direkt unter die Haut. Was auf Platte schon außergewöhnlich klingt, ist so unmittelbar erlebt was ganz Besonderes. Mir fällt momentan keine Düsterpunkkapelle ein, die da mithalten kann. Diese Songs entfalten eine solche wuchtige Dynamik, dass ich mich nicht entziehen kann. Auch das Zusammenspiel der Band ist so kompakt, hier hakt es nirgends. Traurig bin ich, als die letzten beiden Songs angekündigt werden. Glücklich, weil sie 15 Minuten dauern.

Und dann fährt schon die S-Bahn gen Heimat, wir werden zum zweiten und dritten Mal kontrolliert, der scheiß Jugendliche mit  seiner lauten Kackmusik auf dem Handy wird beim Schwarzfahren erwischt und in Mönchengladbach wird auf stand-bye geschaltet. Wir vermuten, es ist das Ende, aber alle Geschichten sind noch nicht erzählt.

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